Ich bin UX-Designer. Ich baue Interfaces, die funktionieren. Und ich weiß: Kein Nutzer interessiert sich für Tokens, Komponenten oder Guidelines. Nutzer:innen wollen Klarheit. Orientierung. Wirkung. Und die entsteht nicht durch Systemtreue – sondern durch mutige Entscheidungen.
Design-Systeme lösen keine Probleme. Sie dokumentieren sie.
Ich habe Projekte erlebt, in denen das Design-System zur Ausrede wurde:
- „Das ist so im System vorgesehen.“
- „Das Pattern ist validiert.“
- „Das können wir nicht ändern – sonst wird’s inkonsistent.“
Und während man sich durch Figma-Bibliotheken klickt, bleibt das eigentliche Problem ungelöst: Das Produkt ist unverständlich. Der Flow ist holprig. Die Nutzer:innen sind frustriert.
UX heißt: Probleme lösen, nicht Komponenten verwalten.
Wer nur im System denkt, hört auf zu gestalten
Design-Systeme sind bequem. Sie geben Sicherheit. Sie reduzieren Diskussionen. Aber sie machen auch träge. Ich sehe Teams, die lieber systemkonform bleiben als mutig zu testen. Ich sehe Designer:innen, die lieber dokumentieren als entscheiden. Ich sehe Produkte, die zwar perfekt ins Raster passen – die aber niemand versteht.
UX braucht Mut, nicht starre Muster.
Ich breche Regeln, wenn sie im Weg stehen
Ich arbeite visuell, iterativ, nutzerzentriert. Und ich weiß:
- Gute UX entsteht nicht durch Konformität, sondern durch Kontext.
- Ein Button, der gegen die Guideline verstößt, kann genau der Richtige sein.
- Ein Flow, der nicht im System steht, kann genau das Problem lösen.
Ich baue, teste, lerne. Und wenn das System im Weg steht, gehe ich drum herum. Nicht aus Trotz. Sondern aus Verantwortung.
Mein Fazit
Design-Systeme sind Werkzeuge. Aber sie sind keine Lösung. Sie sind überbewertet, wenn sie zur Religion werden. Und sie sind gefährlich, wenn sie Gestaltung ersetzen. Ich bin UX-Designer. Ich arbeite für Nutzer:innen – nicht für Komponenten.


